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Okt 07

BMW_PORR_FREIMANN from MOTION PICTURE ENTERTAINMENT on Vimeo.

BMW München Freimann – Mit LEAN-Management entstehen in Rekordzeit 72.500 m² Büroräumlichkeiten in München

Im Ortsteil Freimann in der Nähe des Allianz-Stadions entsteht der neue CAMPUS FREIMANN für ca. 3.000 Mitarbeiter. Neben hoch technisch ausgestatteten Büroflächen und Konferenzbereichen im Erdgeschoß werden ein Betriebsrestaurant, ein Kaffee, Bistro und sogar ein eigener Fitnessbereich errichtet.

Die Nähe zur U-Bahn und die perfekte Anbindung an die Autobahn macht diesen neuen Standort für BMW zum neuen HotSpot in der BMW-Welt.

GTS hat im Zuge eines Evaluierungsprozesses in enger Zusammenarbeit mit BMW und evon die Möglichkeit erhalten, erstmalig die Software XamControl bei BMW einzusetzen.

Um alle 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BMW AG unter einem Dach zu vereinen, entsteht am BMW Vertriebsstandort in München-Freimann die neue Zentrale. Der Zubau bietet rund 75.000 m2 neuen Büroraum inmitten von Grünflächen.

Eine Besonderheit des Projekts ist der ganzheitliche Ansatz: Da auch der spätere Betrieb des Gebäudes mit BIM gesteuert werden soll, wünschte sich der Bauherr, von Beginn an mit einem digitalen Gebäudemodell zu arbeiten. BIM wurde so in allen Bauphasen und allen Facetten genutzt.

Zur Optimierung und Verschlankung von Prozessen sowie zur Umsetzung der gewünschten Kosteneinsparungen setzt die PORR Design & Engineering zudem vollständig auf LEAN Management. Das Gemeinschaftsprojekt wurde unter Einsatz eines Partnering-Modells realisiert. So konnten der Bauherr, die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der PORR und die ausführenden Firmen der wichtigsten Gewerke von der Planung bis zur schlüsselfertigen Umsetzung eng zusammenarbeiten. Spezifisches Wissen, Erfahrung und Know-how aller Beteiligten konnten optimal eingebracht werden. Detaillierte Phasenpläne und die effiziente Taktplanung mittels VILLEGO Last Planner® System ermöglichten, die Genehmigungsplanung in derart knapper Zeitschiene einzureichen.

Der Bauherrenvertreter Peter Röllgen (BMW) wendet LEAN selbst seit Jahren als Standard an. Vom Ansatz der PORR Design & Engineering war er dennoch positiv überrascht: „Auch wenn LEAN zu unseren Vorgaben zählte, sind wir von der Umsetzung durch die PORR Design & Engineering begeistert und fühlen uns bestätigt, mit ihr die richtige Wahl für unser neues Bürogebäude getroffen zu haben.“

Stichwort „Future Office“: Die PORR Design & Engineering setzte von Beginn an auf eine umweltfreundliche Planung – insbesondere bei Materialwahl, Wasser- und Energieversorgung. Die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten wie Nutzerkomfort, Materialökologie oder Regionalität entspricht umfassend dem von der BMW-Gruppe definierten Referenzsystem „Nachhaltiges Bauen“.

 

Büroflächen am technischen Höchststand

Die Heizung und Kühlung erfolgt mittels durchgängig verlegten Metall-Heiz-Kühldecken, welche in einem 4-Leiter-System realisiert wurden. Die Regelung dieser erfolgt über druckunabhängige 6-Wege-Regelkugelhähne von Belimo, welche über ModBus mit der Raumautomation SmartRoom von evon kommunizieren. Die Kombination des außenliegenden Sonnschutzes, mittels SMI-Bus angebunden, in Verbindung der DALI-Beleuchtung und den Decken-Multisensoren zur Messung der Anwesenheit und der Innenhelligkeit ergibt für die BMW-Mitarbeiter ein „Wohlfühl-Ambiente“ der Sonderklasse.

 

Projektierung der MSR-Anlagen durch GTS Automation GmbH

Die MSR-Anlage kommuniziert über das BMW-Netzwerk und ist an das IT-Rechenzentrum via Glasfaserleitung angebunden. Als Redundanzkonzept wurden trotzdem jeweils in den Haupt-Technikzentralen Controller der Firma B&R mit zugehörigen 24“ Touch-Displays zur Visualisierung der Gebäudeleittechnik eingebaut.

Jede Lüftungsanlage am Dach beinhaltet einen eigenen MSR-Schaltschrank, welcher nur die Lüftungsanlage steuert und regelt. Dieses Konzept ermöglichte neben der örtlich begrenzten Verkabelung eine extrem rasche Inbetriebnahme der Lüftungsanlagen, da nach Fertigstellung der Anlage, Verkabelung und Anschlussarbeiten sofort die Inbetriebname mit der Software XamControl starten konnte, ohne auf die Fertigstellung von anderen Anlagen warten zu müssen, die noch nicht so weit waren.

Dies war unteranderem ein wesentlicher Faktor Zeit, den wir in diesem Projekt erfolgreich verkürzen konnten.

Ein weiterer positiver Aspekt war es, sämtliche Brandschutzklappen in Ringbussystemen mittels im Feld installierten Busmodulen der Firma Agnosys! Anzubinden. Auch dadurch wurden nacheinander Steigstränge in Betrieb genommen, ohne wiederum auf alle BSK warten zu müssen.

Die Brandentrauchung wurde auch mit dem Ringbussystem Agnosys! gelöst, welches über das genormte System-Feuerwehrtableu im Feuerwehr-Informations-Zentrum FIZ zentral manuell übersteuert werden kann.

Für das integrierte Raumautomationssystem (Licht, Beschattung, Temperatur) haben wir uns für das System SmartRoom von evon entschieden, da dieses modular aufgebaut ist und für den Anwendungsfall die beste Lösung darstellte. Neben der Integration der verschiedenen Bussysteme (SMI, DALI, ModBus) haben wir zusätzlich noch die Volumenstromregler und die Fensterkontakte digital verarbeitet. Die variablen Volumenstromregler in den Konferenz- und Besprechungsräumen werden über die im Raumbediengerät integrierten CO2 Fühler nach der Luftqualität stetig nachgeregelt.

Ausblick über weitere Schritte

In enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen bei BMW ist uns ein weiterer Meilenstein in der Optimierung und Nachhaltigkeit eines Gebäudes gelungen. Gemeinsam mit der Firma Meteoviva haben wir die Umsetzung einer modellbasierten Regelung beauftragt bekommen, welche bis Herbst 2019 umgesetzt werden soll.

Durch die vollständige Einbindung des SCADA-Servers im BMW-Rechenzentrum hat Meteoviva die Möglichkeit auf unsere installierten Sensoren und Einstellungen zuzugreifen, diese in einem mathematischen Modell mit Wettervorhersagedaten zu optimieren und dann wieder zurück auf den Controller zu spielen. BMW hat durch einen Softwareschalter immer die Möglichkeit zwischen der starr installierten GTS-Lösung und der dynamischen Meteoviva-Lösung umzuschalten. Ziel sollte es aber sein, dass nach erfolgter Probezeit das Gebäude ausschließlich über die modellbasierte Regelung optimiert betrieben wird.